Enduro One 2013 – Spalt
Premiere im Radsport!
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass nicht jede Premiere nach den Wünschen des Ausrichters verläuft.
Für das erste radsportliche Event des bisher vorwiegend im Cross Country Sport mit Motorrädern agierenden Promotors Baboons besaß diese Aussage allerdings keine Gültigkeit. Mehr als positiv war die einhellige Meinung seitens der einhundertfünfzig Teilnehmer, die für diese erste Premiere zugelassen waren und ins Fränkische Seenland gereist waren. Im Bierbrauerstädchen Spalt kamen die Radsportler dann auch an den beiden folgenden Tagen voll auf ihre Kosten.
Wenn auch an der einen oder anderen Stelle noch längst nicht alles perfekt vonstattenging, blieb der Spaß dennoch nicht auf der Strecke. Dass bei Baboons die Anliegen der Teilnehmer nicht auf taube Ohren stoßen, ist nicht erst seit der höchst erfolgreich laufenden German Cross Country Serie bekannt, im Radsport hatte Baboons bisher allerdings noch keine Erfahrungen. Einige Piloten der Cross Country Serie waren sogar dem Aufruf des ersten Enduro One gefolgt und infolgedessen waren die einhundertfünfzig Startplätze auch schon nach weniger als zehn Tagen komplett vergeben. Im Laufsport hat sich Baboons mit dem Seenlandmarathon mittlerweile auch einen guten Namen gemacht und ist somit auch in dieser Szene bestens vertreten.
Begonnen hatte die Premiere schon mit einem von Kaiserwetter gekrönten Samstag und einem ersten Prolog zur Bestimmung der Startreihenfolge für den nachfolgenden Sonntag, der allerdings wettertechnisch unter keinem guten Stern stehen sollte. Aber auch hier hatte der Wettergott ein wirkliches Einsehen und bescherte nach leichten Regenfällen am Morgen, die bis kurz vor den Start andauerten, im Anschluss doch noch einen traumhaft schönen, von Sonne verwöhnten Spätherbsttag . Erst nach der Siegerehrung begann es dann noch vielerorts heftigst zu regnen und stürmen, da befand sich aber der Großteil der Teilnehmer bereits auf dem Heimweg.
Den Prolog am Samstag eröffnete Felix Förster, musste aber wegen zweimaligem Verfahren mit einer Zeit von 10:45 Minuten in der Klasse Men vorlieb nehmen und äußerte nachvollziehbar den Wunsch nach besserer Kenntlichmachung der Strecke. Im weiteren Verlauf legte Thomas Schäfer, ebenfalls in der Klasse Men unterwegs, eine Zeit von 3:21 Minuten vor, die bis zum Ende des Prologs von keinem anderen Fahrer mehr erreicht werden konnte. Andre Kleindienst schob sich zwar noch bis auf vier Sekunden an den Führenden heran, musste am Ende aber doch mit dem zweiten Platz vor Max Dickerhoff (3:30 Min) und Marcus Macicek (3:32 Min) Vorlieb nehmen.
In der Mastersklasse führte kein Weg am erfahrenen Wilfried Van de Haterd vorbei, der in dieser Klasse mit 3:32 Minuten die Bestzeit markierte. Dahinter folgten Christian Winter (3:34 Min), Martin Feyl (3:40 Min) und Thomas Krug mit 3:44 Min und damit zeitgleich mit Daniel Beck.
Bei den Damen hatte Anja Schäfer mit 4:20 Minuten die Bestzeit gefahren und damit Ihren Mitstreiterinnen Raphaela Richter (4:23 Min) und Stephanie Rickfelder (4:26 Min) sozusagen nicht den Hauch einer Chance gelassen.
Allerdings sollte sich später heraus stellen, dass aufgrund der teilweise unklaren Streckenführung eine wirklich gerechte Wertung nicht erfolgen konnte und deshalb im Nachhinein der Prolog vom Samstag, zumindest für das Endergebnis des Rennens aus der Wertung genommen wurde.
Am Sonntagmorgen ging es dann um 8:30 Uhr endlich auf die Strecke, die am Samstag schon teilweise zu Trainingszwecken befahren werden durfte. Andere Stages blieben den Fahrern dagegen bis zum Sonntagmorgen unbekannt. Auf der Stage eins, die im Großen und Ganzen dem Prolog entsprach, kam es allerdings schon bei der Anfahrt zu allerlei Verwirrungen, da einige Teilnehmer die Anfahrt über die Strecke des Vortages wählten, anstatt der geplanten Route, die für den Sonntag gedacht war. Am Ende fanden sich dann aber doch alle Akteure, wenn auch etwas verspätet, an der richtigen Stelle ein. Als bester Fahrer beendete diese Stage Andre Kleindienst vom Team DNF, gestartet in der Rider Class Men mit einer Zeit von 5:18 Min. Mit der zweitbesten Zeit folgte in der gleichen Klasse Max Dickerhoff mit 5:27 Minuten. Daniel von Kossak im Team LAST Factory Team / Rad-i-Cal sicherte sich die drittbeste Zeit dieser Stage und war ebenfalls in der Klasse Rider Men unterwegs. In der Mastersklasse ging die beste Zeit der Stage 1 an Wilfried Van de Haterd (Team DNF) mit 5:48 Minuten, gefolgt von Christian Winter (NOX Cycles) mit 5:56 Minuten und Roland Schwarz Radfreunde Hilpoltstein) mit 5:56 Minuten. Bei den Damen hieß die Reihenfolge auf der ersten Stage Raphaela Richter (BSB Bayreuth, 7:00 Min), vor Stefanie Rickfelder (77designz, 7:18 Min) und Anja Schäfer (Team funmachine) und 7:40 Minuten.
Auf der Stage zwei erwartete die Fahrer ein eher matschiges Vergnügen mit dennoch fahrtechnisch hohen Ansprüchen, wenngleich die Bergab-Anteile eher als gering bezeichnet werden konnten. Viele Wurzeln machten die Sache letztendlich nicht einfacher. Auch diese Stage wurde von Andre Kleindienst mit 2:23 Minuten dominiert und damit am schnellsten bewältigt. Daniel Kossak legte 2:27 Minuten aufs Parkett, während Thomas Schäfer mit 2:30 Minuten Stage zwei als Dritter beendete. Bei den Masters lautete die Reihenfolge Wilfried Van de Haterd (2:40 Min), vor Christian Winter (2:45 Min) und Martin Feyl (2:48 Min). Dieselbe Zeit erreichte Charlie Leidel von den Radsportfreunden Hilpoltstein.
Bei den Damen gesellte sich zu Raphaela Richter (3:24 Min) und Stefanie Rickfelder (3:21 Min) noch Ilona Halk von der GRT + MTB-Weibern mit einer Zeit von 3:53 Minuten hinzu.
Auf der Stage 3 zeigte sich dann zum ersten Mal das Fränkische Seenland von seiner ganz ursprünglichen Seite, sprich Enduro pur. Am Rande einer Schlucht ging es auf einem schmalen Single Trail stetig bergab, gespickt jedoch mit jeder Menge schräg zum Berg verlaufender Wurzeln. Glücklicherweise waren diese über Nacht trocken geblieben, und deshalb am Ende dann doch nicht ganz so knifflig zu fahren, wie unter nassen Bedingungen zu erwarten gewesen wäre.
Erneut markierte Andre Kleindienst in der Klasse Ride Men die schnellste Zeit (2:08 Min) auf dieser anspruchsvollen Stage. Nur um Sekundenbruchteile getrennt, folgten Daniel von Kossak und Thomas Schäfer. Die Mastersklasse dominierte weiterhin Wilfried Van de Haterd mit 2:14 Minuten vor Christian Winter und Martin Feyl. Auch bei den Damen gab es nichts Neues zu vermelden und somit lag auch in dieser Stage Raphela Richter (2:46 Min) knapp vor Stefanie Rickfelder und Ilona Halk.
Auf der Stage 4 war eher Autobahncharakter, statt Enduro angesagt. Also nichts wirklich Spektakuläres und kaum wirklich schwer befahrbar stand diese Etappe bei den Fahrern allgemein unter ferner liefen. So gesehen lieferten sich Andre Kleindienst, Thomas Schäfer und Max Dickerhoff ein Rennen im Hunderstel-Sekundenbereich, da alle mit 1:51 Minuten die Ziellinie passierten. Auch in der Masterklasse lagen die Führenden Wilfried Van de Haterd und Christian Winter mit jeweils nur einer Sekunde mehr unmittelbar dahinter. Ebenso unverändert lautete die Reihenfolge auf der Stage vier bei den Damen Raphaela Richter vor Stefanie Rickfelder und Ilona Halk.
Richtig interessant wurde es für alle Teilnehmer auf der Stage 5, die auch den Zuschauermagnet der Strecke schlechthin bildete. Gut erreichbar, mit allem gespickt, was das Bikerherz begehrt, war auch den zahlreich erschienenen Zuschauer Radsport vom Feinsten geboten. Über steile Bergabstücke ging es durch Rinnen, Anlieger und Hohlwege zu gewagten Sprüngen und in tiefe Schluchten mit oftmals recht kniffligen Passagen und Sektionen. Hier trennte sich dann auch noch einmal recht deutlich die Spreu vom Weizen und dieses Mal war es Thomas Schäfer aus der Klasse Rider Men, der die Bestzeit mit 1:39 Minuten markierte. Daniel Kossak reihte sich mit einer 1:42 Min auf Platz zwei ein, während Max Dickerhoff und Tommy Umbreit (Racing Planet_Proridershop_NDuroLife) mit 1:45 Min noch vor Andre Kleindienst und Marco Holzschuher (29er-Racing Powered by 2SoulsCycles) mit 1:47 Min die Ziellinie überquerten.
In der Master-Klasse lieferte erneut Wilfried Van de Haterd mit 1:45 Min das beste Ergebnis ab. Dahinter folgten mit einer 1:52er Zeit Christian Winter und Milan Cizinsky (Team NOX Cycles).
1:53 Min fuhr dagegen Christian Ochsenkuhn vom Team Oxmox-Racing. In der Damenwertung oblag die Bestzeit abermals Raphaela Richter, auf Platz zwei hatte sich Susanne Ferstl (7 Täler Endurance) mit 2:14 min platziert, während Stefanie Rickfelder und Ilona Hack mit 2:15 Min nur eine Sekunde langsamer unterwegs waren.
Auf der Stage sechs war nur eins gefragt…. Treten, treten und nochmals treten. Nicht wenige kamen dabei nahe an die Grenzen Ihrer Leistungsfähigkeit und somit beendete diese Etappe Max Dickerhoff mit 4:11 Minuten am schnellsten überhaupt. Andre Kleindienst und Marcus Macicek lagen mit nur zwei Sekunden Rückstand knapp dahinter. Thomas Schäfer und Marco Holzschuher waren mit 4:19 Minuten ebenfalls nur einen Tick langsamer unterwegs. Bei den Masters legten Wilfried Van de Haterd und Christian Winter 4:27 Min vor, während Milan Cizinsky nur eine Sekunde langsamer war. Das Bild bei den Damen wurde wiederholt von Raphaela Richter, Stefanie Rickfelder und Ilona Halk geprägt.
Bei der Stage 7 handelte es sich lediglich um die Wiederholung der Stage eins, womit die Bedingungen von vorn herein klar waren. Thomas Schäfer markierte hier noch einmal die Bestzeit, musste sich am Ende dann aber doch im Gesamtergebnis Andre Kleinschmidt geschlagen geben, der mit einer Gesamtzeit von 23:07 Minuten um 15 Sekunden schneller unterwegs war als Christian Schäfer. Dritter wurde am Ende Daniel von Kossak mit 23:37 Min.
In der Mastersklasse ging der Sieg nur über Wilfried Van de Haterd, auch wenn die letzte Stage Christian Winter für sich entscheiden konnte. Die Zeit von insgesamt 24:38 Minuten, die Wilfried Van de Haterd vorgelegt hatte, verfehlte Christian Winkler schlussendlich um ebenfalls 15 Sekunden.
Bei den Damen war Raphaela Richter auch auf der letzten Stage nicht zu schlagen und damit im Ziel mit 29:25 Minuten rund 1 ½ Minuten schneller unterwegs als ihre direkten Mitstreiterinnen Stefanie Richter und Ilona Halk.
In der Teamwertung ging der erste Platz ans Team kurzerhand gegründete Team DNF mit den Fahrern Andre Kleindienst, Thomas Schäfer und Wilfried Van de Haterd. Auf Platz zwei folgten die Fahrer Daniel von Kossak, Felix Stieber und Johann Mahler vom Team LAST Factory / Rad-i-Cal-Racing und als Dritter ließen sich Marco Holzschuher, Marcus Macicek und Bastian Richter vom 29er-Racing powered by 2Souls Cycles-Team feiern.
Knapp zwanzig Minuten nach Einlauf des letzten Fahrers wurde das Rennen mit einer gebührenden Siegerehrung und einem aussichtsreichen Schlusswort durch Spalt´s Bürgermeister Udo Weingart und Baboons Chef Ulrich Hanus beendet.
Ganz herzlichen Dank richtete an dieser Stelle Baboons auch an alle Teilnehmer, Zuschauer, Sponsoren und Unterstützer der ersten Enduro One Kick-Off-Veranstaltung.
Fazit:
Insgesamt also eine über alles erhabene Premiere, die sowohl Teilnehmer, Zuschauer wie auch Veranstalter voll auf Ihre Kosten kommen ließ. Die nicht ganz geglückten Punkte sind bereits auf offene Ohren gestoßen und werden bis zum Beginn der Serie im kommenden Jahr nicht mehr zur Debatte stehen.
Deshalb nicht vergessen! Ab dem 06.01.2014 ist die Einschreibung für die Saison 2014 geöffnet.
Alle Ergebnisse im Detail sind zu finden unter: https://www.sportident.com/timing/ergebnis/ergebnis.php?wkid=20131027975402&w=w